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Sexsucht ist eine Verhaltenssucht, die sich durch ein unkontrollierbares und übermäßiges Verlangen nach sexuellen Aktivitäten auszeichnet. Sexsüchtige Menschen verlieren die Kontrolle über ihr Sexualverhalten und leiden unter den negativen Folgen, die sich auf ihr Selbstwertgefühl, ihre Beziehungen, ihre Gesundheit und ihren Alltag auswirken.
Überhaupt ist das Kompensieren ein wichtiger Faktor für die Entstehung dieser nicht stofflichen Suchtform.
Misserfolge rufen nach Ersatz, schlechte Laune soll vertrieben werden, eine zwanghafte Selbstdarstellung liegt zugrunde, Versagensängste oder nicht erträglicher Leistungsdruck suchen einen Ausgleich.
Sex als Schmerzmittel?
All dem geht eine Hilflosigkeit oder Unfähigkeit voraus, die eigentliche Thematik oder den tief sitzenden Schmerz am Schopf zu packen und zu harmonisieren.
Der „Umweg“ über das Suchtverhalten scheint der einzige Ausweg und somit die Lösung des wirklichen Problems zu sein.
Von Sexsucht betroffene Menschen leiden grundsätzlich unter einem massiven Verlust ihres Selbstvertrauens und auch Selbstwertgefühls.
Andere Handlungsmöglichkeiten, als die Flucht in ihr Suchtverhalten, sind ihnen nicht bekannt oder werden nicht in Erwägung gezogen.
Tief im Inneren besteht ein sehr starkes Bedürfnis nach Liebe, Nähe, Vertrauen und inniger Geborgenheit – vordergründig betrachtet, zeigt sich im Verhalten der Betroffenen jedoch eher eine Ablehnung dieser Attribute.
Es scheint tatsächlich, als ginge es ihnen nur um Sex, die große Angst vor weiterer Ablehnung oder Misserfolgen, lässt sie eher emotional unbeteiligt und „cool“ wirken.
Es wird Zeit für Entwöhnung!
In lösungsorientierten Gesprächen können belastende Gedanken und Emotionen aufgedeckt werden. Die Erkenntnis, welche Lebensereignisse und Erfahrungen zum Auslöser für die sexuelle Weise der Konfliktbewältigung wurden, birgt bereits Möglichkeiten der positiven Umwandlung in sich.
Neue Perspektiven, mit Problemen konstruktiv umzugehen, zeigen sich meist rasant – der Kern des „Übels“ muss also zukünftig nicht mehr kompensiert werden.
Dies schafft ein völlig neues Vertrauen in eigene Potenziale und neue Wege.
Sexualität ist ein wertvolles Gut.
Dieses Gut „nötig“ zu haben, bedeutet, Not zu leiden.
Höchste Zeit, diese Not zu verabschieden und eine innere Befreiung für die gesunde Form der Sexualität zu erreichen!
Neben der genannten psychischen Ursachen für die Sexsucht, können natürlich auch neurologische, biochemische oder hormonelle Gründe für das Suchtverhalten verantwortlich sein.
In diesen Fällen ist die entsprechend fachärztliche Abklärung erforderlich, um Abhilfe schaffen zu können.