Toxisch oder verbindend
Konstruktiver Streit mit mieser Stimmung – Warum sie deiner Beziehung guttun können
Streit und schlechte Stimmung in einer Beziehung? Das klingt zunächst nicht gut. Doch sind Konflikte und Meinungsverschiedenheiten wirklich so schädlich für die Partnerschaft? In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, warum Streit und miese Stimmung sogar Ihrer Beziehung guttun können.
Konflikte sind normal
Keine zwei Menschen sind gleich. In jeder Beziehung kommt es daher zu unterschiedlichen Bedürfnissen, Wünschen und Meinungen. Diese Unterschiede können zu Konflikten führen. Wichtig ist, diese Konflikte fair und respektvoll auszutragen.
Streit kann die Beziehung stärken
Konflikte bieten die Chance, sich besser kennenzulernen, Missverständnisse zu klären und Kompromisse zu finden. Wenn es gelingt, Konflikte konstruktiv zu lösen, kann dies die Beziehung stärken und zu einem tieferen Verständnis füreinander führen.
Es ist normal, dass es in einer Beziehung nicht immer rosig zugeht. Es gibt auch mal Tage, an denen man schlecht gelaunt ist oder sich mit dem Partner streitet. Wichtig ist, dass diese Stimmungen nicht die Oberhand gewinnen und die Beziehung dominieren.
Voraussetzungen für eine gesunde Beziehung:
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Respektvoller Umgang: Auch in Konflikten sollten sich Partner respektvoll behandeln.
- Faire Kommunikation: Missverständnisse sollten offen und ehrlich angesprochen werden.
- Kompromissbereitschaft: Beide Partner sollten bereit sein, Kompromisse einzugehen.
- Vergebung: Fehler sollten verziehen werden können.
Achtung!
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Dauerhafte Konflikte: Ständige Streitereien und Kritik zerstören die Beziehung.
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Gaslighting: Manipulatives Verhalten ist ein absolutes No-Go.
Kampfbeziehungen als toxische Partnerschaft
Von sogenannten Kampfbeziehungen spricht man, wenn ein Partner in der Beziehung eine dominante Rolle einnimmt. Wer sich über einen Menschen erhebt, der wertet den anderen automatisch ab. Wenn ein Partner eine dominante Rolle einnimmt, befindet sich der andere oft in einer Opferrolle. Man könnte jetzt meinen, dass sich diese beiden Teile perfekt ergänzen würden. Doch so einfach ist es leider nicht.
Oftmals ist es einer Kampfbeziehung so, dass der dominante Partner den Zurückhaltenden abwertet, der sich davon bevormundet und verunsichert fühlt und sich zurückzieht. Das wiederum beleidigt den dominanten Partner. Beide fühlen sich im Recht. Doch funktionieren Partnerschaften, in denen beide dominant sind, besser? Nein, denn dann treffen dieselben Pole eines Magneten aufeinander. Dieselben Mechanismen der Konkurrenz, des Neides und der Missgunst. Sie wollen beide recht haben, hören einander nicht zu, sehen eher sich selbst als den anderen. Es kommt zu einem Machtkampf um gegenseitige Aufmerksamkeit und Anerkennung.
Oftmals kommt in einer solchen Machtbeziehung noch eine dritte Partie ins Spiel in Form einer Nebenbeziehung. Das können Sie sich so vorstellen, als ob zwei kriegerische Truppen sich Hilfe von einer dritten Truppe holen würden, um den Kampf zu gewinnen. Es entsteht wieder ein Machtgefälle, und die unterlegene Partei hat nun genau zwei Möglichkeiten: Sie kämpft mit allen Mitteln oder sie holt selbst Verstärkung.
Warum das Ganze? Es wird eine Rückkehr zur vertrauten Machtbalance angestrebt. Bei diesen Verbündeten muss es sich nicht zwangsläufig um eine Affäre handeln. Es können auch Freunde, Kinder oder Eheberater sein. Die Unbeteiligten werden manipuliert und von den Parteien dazu benutzt, den Kampf für sich zu gewinnen.
Was steckt hinter einer Kampfbeziehung?
Hinter einem solchen Machtpoker stehen häufig Minderwertigkeitsgefühle. Es sind alte Verletzungen, die aus der Kindheit stammen und bewältigt und aufgearbeitet werden wollen. Fehlende Anerkennung und Liebe machen sich in der erwachsenen Beziehung häufig durch ein solches Machtstreben bemerkbar.
Allerdings führt ein dieses Dominanzverhalten nicht dazu, dass alte Verletzungen geheilt werden können. Es aktiviert viel mehr Gefühle des Mangels und des Kämpfens um Anerkennung. Außenstehende sind allerdings häufig nur genervt von einem solchen Konkurrenzverhalten. Es provoziert genau die Abweisung, die es eigentlich vermeiden sollte.
Wie können Kampfbeziehungen vermieden werden?
Wichtig ist, zu erkennen, dass Defizite aus der Vergangenheit nicht in der Gegenwart kompensiert werden können. Alte Wunden können nur heilen, wenn Sie Vergangenes akzeptieren und sich in die Trauerarbeit begeben. Lassen Sie Traurigkeit und Tränen zu und sehen Sie dies nicht als persönliche Schwäche an. Diese Einsicht ist die zwingende Voraussetzung dafür, dass Kampfbeziehungen vermieden werden.
Nehmen Sie Ihr inneres Kind in den Arm. Dann brauchen Sie gar keine Anerkennung vom Gegenüber und haben nicht mehr den Impuls, dieses Kind zu verteidigen und Machtkämpfe auszutragen. Der nächste Schritt ist es, auch im Gegenüber das verletzte Kind zu sehen und seine Handlungen nicht als Angriff, sondern als Selbstverteidigung anzuerkennen. Aus dieser Erkenntnis kann aus dem Gegeneinander ein Miteinander wachsen, und Liebesbeziehungen sind wieder möglich. Wer selbst sein inneres Kind in den Arm nimmt, kann den anderen bei seiner Selbstheilung unterstützen.
Fazit zu dem Thema, Partnerschaften als Kampfbeziehungen – Toxisch oder verbindend
Streit und miese Stimmung sind in einer Beziehung normal. Solange die Konflikte fair ausgetragen werden und negative Stimmungen nicht die Oberhand gewinnen, können sie die Beziehung sogar stärken. Suchen Sie professionelle Hilfe, wenn Sie das Gefühl haben, die Konflikte in Ihrer Beziehung nicht mehr allein lösen zu können.
Titel des Artikels: Partnerschaften als Kampfbeziehungen – Toxisch oder verbindend – auf das wie kommt es an.