So gelingt der Austausch auf Augenhöhe
Kommunikation - Die wichtigste Grundlage für eine glückliche Partnerschaft
Zerstörerisch für eine Partnerschaft sind meistens nicht die Worte, die sich die Partner im Streit an den Kopf werfen, sondern diejenigen, die unausgesprochen bleiben. Wer sich über die offene Zahnpastatube ärgert, sollte das Problem offen ansprechen, damit der andere die Chance bekommt, es zu bereinigen. Andernfalls setzt sich der Ärger darüber fest und wird stetig größer, bis er sich auf andere Bereiche der Partnerschaft auswirkt. Stattdessen sollte jeder zu einer offenen und funktionierenden Kommunikation beitragen.
Selbstöffnung als wichtigste Grundlage einer gelungenen Kommunikation
Es fällt vielen Menschen schwer, die eigenen Bedürfnisse zu formulieren. Man hätte es lieber, wenn der Partner schon wisse, was man wolle. In diesem Zuge setzen es Partner auch gerne voraus, dass der andere die eigenen Wünsche und Bedürfnisse errät. Je häufiger dieser Zaubertrick des Gedankenlesens aber nicht funktioniert, desto gestörter ist die Kommunikation am Ende.
Selbstöffnung bedeutet, dass man dem anderen gegenüber offen und ehrlich die eigenen Gefühle und Wünsche zeigt und klar darüber kommuniziert. Das ist allerdings nur dann möglich, wenn bereits eine Vertrauensbasis geschaffen wurde. Kommunikation besteht immer aus zwei Seiten. Daher ist es eine Voraussetzung, dass beide Seiten sich gleichermaßen öffnen.
Die richtige Balance zwischen positiver und negativer Selbstöffnung finden
Im Alltag neigen viele Paare dazu, lediglich die Form der negativen Selbstöffnung zu praktizieren. Das bedeutet, sie kommunizieren eher über die Dinge, die sie geärgert haben. Der Satz „Ich habe mich darüber geärgert, dass du heute nicht pünktlich zu Hause gewesen bist“ fällt wesentlich häufiger als „Schön, dass du heute daran gedacht hast, gleich den Müll mit herauszunehmen.“
In der Partnerschaft sollten beide Seiten darauf achten, dass ein gesundes Gleichgewicht in der Selbstöffnung stattfindet. Beide Formen haben ihren Platz innerhalb der Kommunikation, es sollte aber nicht die negative Seite überwiegen.
Gegenseitiger Austausch über beziehungsinterne und externe Geschehnisse
Erfreuliche und unerfreuliche Dinge passieren sowohl innerhalb als auch außerhalb einer Partnerschaft. Wenn sich die Frau mit ihrer besten Freundin gestritten hat, dann ist dies ein externes Erlebnis, das sich aber auch auf die Beziehung auswirken kann. Die Frau kommt schlecht gestimmt nach Hause. Spricht sie nicht darüber, was ihr passiert ist, bezieht der Mann dieses Verhalten möglicherweise auf sich und ist gekränkt. Spricht sie gleich offen aus, was sie bewegt, herrscht Klarheit und Streitigkeiten aufgrund einer mangelhaften Kommunikation werden vermieden.
Streits können nicht vermieden werden, Kommunikationsprobleme schon
Hinter jedem Ärger steht häufig viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten würde.
Dazu ein Beispiel:
Die Frau kommt nach Hause und sieht, dass der Mann den Frühstückstisch unaufgeräumt verlassen hat. Es wäre an dieser Stelle kein Drama, die Tasse in den Geschirrspüler zu stellen und die Zeitung zum Altpapier zu legen. In Wahrheit geht es aber darum, dass der Mann die Arbeit der Frau im Haushalt nicht anerkennt und sich nicht daran beteiligt.
Dieser Konflikt kann sich anstauen und eskalieren, wenn er nicht im Rahmen einer offenen Kommunikation bereinigt wird. Auch Banalitäten sind mit wesentlich tiefer gehenden Emotionen verknüpft, die freigelegt werden sollten.
Effektive Kommunikation ist das Herzstück einer glücklichen und erfüllten Paarbeziehung. Sie ermöglicht es Partnern, einander zu verstehen, Bedürfnisse und Wünsche zu äußern und Konflikte konstruktiv zu lösen.
Doch wie gelingt Kommunikation auf Augenhöhe? Hier einige Tipps:
1. Aktives Zuhören:
- Schenken Sie Ihrem Partner volle Aufmerksamkeit, ohne zu unterbrechen.
- Lassen Sie nonverbale Signale wie Mimik und Gestik in Ihre Interpretation einfließen.
- Stellen Sie Fragen, um sicherzugehen, dass Sie alles richtig verstanden haben.
2. Ich-Botschaften:
- Formulieren Sie Ihre Bedürfnisse und Wünsche aus der Ich-Perspektive.
- Vermeiden Sie Vorwürfe und Beleidigungen.
- Konzentrieren Sie sich auf Ihre eigenen Gefühle und Erfahrungen.
3. Respektvoller Umgang:
- Bleiben Sie auch bei Meinungsverschiedenheiten respektvoll und wertschätzend.
- Vermeiden Sie verletzende Worte und Beschimpfungen.
- Achten Sie auf die Bedürfnisse und Gefühle Ihres Partners.
4. Offene und ehrliche Kommunikation:
- Sprechen Sie offen und ehrlich über Ihre Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse.
- Vermeiden Sie es, Dinge zu verschweigen oder zu beschönigen.
- Seien Sie bereit, Kompromisse einzugehen.
5. Regelmäßige Gespräche:
- Nehmen Sie sich Zeit für regelmäßige Gespräche, um sich über wichtige Themen auszutauschen.
- Achten Sie auch auf nonverbale Kommunikation und Körpersprache.
- Schaffen Sie eine Atmosphäre, in der sich beide Partner wohlfühlen und offen sprechen können.
Zusätzliche Tipps:
- Verwenden Sie „Wir“-Botschaften, um gemeinsame Ziele und Interessen zu betonen.
- Üben Sie aktives Zuhören, indem Sie Ihre Aussagen zusammenfassen und spiegeln.
- Lassen Sie sich von einem Paartherapeuten oder Coach unterstützen, wenn Sie Schwierigkeiten in der Kommunikation haben.
Gute Kommunikation ist ein Prozess, der ständiger Übung bedarf. Investieren Sie Zeit und Energie in die Kommunikation mit Ihrem Partner, und Sie werden mit einer glücklicheren und erfüllteren Beziehung belohnt.
Hinweis:
Dieser Artikel dient als allgemeine Information und ersetzt keine professionelle Beratung.
Titel des Artikels: Kommunikationstipps für die Paarbeziehung – So gelingt der Austausch auf Augenhöhe