Bewusst oder unbewusst?
Die Suche nach dem perfekten Partner:
Die Partnerwahl ist ein komplexer Prozess, der sowohl von bewussten als auch unbewussten Faktoren beeinflusst wird. Was wir bewusst an einem Partner attraktiv finden, wie Äußerlichkeiten, Intelligenz oder Humor, ist nur ein Teil der Geschichte.
Unbewusste Prägungen:
Unsere Entscheidungen in der Liebe werden oft von unbewussten Prägungen beeinflusst, wie:
- Erfahrungen aus der Kindheit: Unsere Beziehung zu unseren Eltern und Geschwistern kann unsere späteren Beziehungen beeinflussen.
- Frühere Beziehungen: Positive und negative Erfahrungen aus früheren Beziehungen prägen unsere Erwartungen und Bedürfnisse.
- Persönliche Werte und Überzeugungen: Unsere Wertvorstellungen und unsere Einstellung zuliebe und Partnerschaft spielen eine wichtige Rolle.
- Kulturelle Einflüsse: Gesellschaftliche Normen und Erwartungen beeinflussen unsere Partnerschaftswahl
Die Macht der Anziehungskraft:
Oftmals fühlen wir uns zu Menschen hingezogen, die uns auf einer unbewussten Ebene anvertraute Muster und Emotionen vermitteln. Diese Anziehungskraft kann stark sein, auch wenn sie nicht immer rational zu erklären ist.
Bewusstheit und Verantwortung:
Es ist wichtig, sich der unbewussten Faktoren in der Partnerwahl bewusst zu sein. So können wir unsere Entscheidungen reflektieren und Verantwortung für unser Liebesleben übernehmen.
Tipps für eine bewusste Partnerwahl:
- Lerne dich selbst kennen: Reflektiere deine Werte, Bedürfnisse und Prägungen.
- Werde dir deiner unbewussten Muster bewusst: Analysiere deine früheren Beziehungen und identifiziere wiederkehrende Muster.
- Erweitere deine Komfortzone: Sei offen für neue Erfahrungen und Begegnungen.
- Kommuniziere offen und ehrlich: Sprich mit deinem Partner über deine Bedürfnisse und Wünsche.
- Suche professionelle Hilfe: Wenn du Schwierigkeiten hast, eine glückliche Beziehung zu führen, kann dir ein Therapeut oder Coach helfen.
Weitere Hinweise
Das Beuteschema bei der Partnerwahl
Mit dem Beuteschema bei der Partnerwahl ist es ähnlich wie mit den Vorlieben beim Essen: Der eine mag Sauerkraut, der andere eben nicht. Die Entscheidung, ob man einen Menschen optisch ansprechend findet, fällt innerhalb einer Sekunde nach der ersten Begegnung. Es ist eine Entscheidung des Unterbewusstseins, die wir nicht bewusst steuern können. Unser Unterbewusstsein kreuzt für uns ganz automatisch entweder „Ja“ oder „Nein“ an. Danach richtet sich unsere Partnerwahl. Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn jemand einen Partner bewusst nach Attributen wie „reich“ oder „jung“ aussucht. Aber selbst dann muss ein Mindestmaß an chemischer Anziehung vorhanden sein, um sich auf eine Beziehung einzulassen.
Die Bedeutung des Körpergeruchs bei der Partnersuche
Nach diesen Sekunden der ersten Begegnung und der rein optischen Wahrnehmung eines Gegenübers folgt die nähere Begegnung. Dazu gehört auch die Aufnahme des Körpergeruchs. Berliner Professoren haben das Vomeronasalorgan oder auch Jacobsen-Organ bei Wirbeltieren entdeckt, dass die Sexuallockstoffe des anderen Geschlechts aufnehmen kann. Nur wer sich sprichwörtlich „gut riechen“ kann, der kommt für die Partnerwahl infrage. Das schlauchförmige Organ befindet sich rechts und links am unteren vorderen Teil der Nasenscheidewand. Über Spüldrüsen lösen sich flüchtige Stoffe beispielsweise aus dem Schweiß und gelangen so in die Nase des Gegenübers. Jetzt wird anhand des Körpergeruchs die nächste Entscheidung in Bezug auf eine mögliche Partnerwahl getroffen. Nach neusten Studien spielen nicht nur optische Eindrücke, sondern auch olfaktorische Reize eine wichtige Rolle bei der Partnerwahl.
Lieben mit allen Sinnen
Der Ausspruch, jemanden mit vollen Sinnen zu lieben, bekommt unter diesem Aspekt eine ganz andere Bedeutung. Unser Körper sagt uns ganz genau, wann wir „Heißhunger“ auf einen bestimmten Menschen haben. Und er sagt uns ebenso deutlich, wann die Anziehung wieder nachlässt und die Beziehung – wie lang sie vorher auch Bestand hatte – dem Ende zugeht. Leider hören wir in den meisten Fällen nicht auf diese Signale und ignorieren sie.
Gibt es die falsche Partnerwahl?
Nein. Unser Herz und unser Körper irren sich nicht, wenn wir jemanden attraktiv und anziehend finden. Wichtig ist am Ende, was der Kopf daraus macht. Nicht mit jedem, den wir gut riechen können, müssen wir eine Partnerschaft eingehen. Das Herz blendet uns mit Verliebtheit. Im Kopf müssen wir entscheiden, wozu diese Verliebtheit gut ist und ob sie vielleicht nur dazu da sind, offene Wunden zu schließen. Das Ganze funktioniert in etwa ähnlich wie in der Werbung. Sie sitzen vor dem Fernseher und sehen eine Werbeanzeige über einen brandneuen Plasmafernseher. Ihnen gefällt der Fernseher auf den ersten Blick und sie sind „schockverliebt“ in das Produkt. Jetzt ist es die Sache des Kopfes zu entscheiden: Kaufen, oder nicht? Brauchen Sie den Fernseher wirklich, wird er Ihnen guttun oder reißt er unnötig ein Loch in Ihre Haushaltskasse?
Aus Erfahrungen lernen
Am Ende ist es wichtig, aus den gemachten Erfahrungen zu lernen und in der Zukunft daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Vielleicht haben Sie früher schon einmal auf eine solche Werbeanzeige reagiert und den Fernseher gekauft. Schlussendlich hat es Ihnen dann leidgetan, weil das Produkt viel zu teuer war, Sie dafür auf einen tollen Urlaub verzichten mussten und es am Ende doch nicht das gehalten hat, was versprochen wurde. Wenn Sie dann das nächste Mal eine leuchtende Reklame sehen und Ihr Herz wieder höherschlägt, dann greift der Kopf ein und ruft ein klares und verständliches „Nein“, um Sie vor einem erneuten Fehlkauf zu warnen.
Der Sinn von Liebesbeziehungen
Was fällt Ihnen spontan dazu ein, wenn Sie nach dem Sinn einer Liebesbeziehung gefragt werden? In der Regel lautet die Antwort: Glück, tollen Sex oder Zusammenhalt in guten wie in schlechten Zeiten. Doch ist das tatsächlich der Sinn einer Liebesbeziehung?
Viele Beziehungen laufen nach demselben Muster ab. Wir suchen nach dem perfekten Partner, der zu 100 % in unsere Vorstellungen passt. In der ersten Verliebtheitsphase sind wir uns sicher, diesen Menschen gefunden zu haben. Nach dem Ausklingen dieser Phase entdecken wir erste Fehler und Schwachstellen, die wir versuchen, nach unseren Vorstellungen zu verändern. Gelingt dies nicht, kommt es zu Streits, Schuldzuweisungen und jetzt ist auch eine Trennung nicht mehr weit. Und bei den Nachbarn? Läuft es ähnlich.
Kann dies der Sinn einer Liebesbeziehung sein? Wohl kaum. Und gibt es einen Ausweg? Die Antwort lautet: Ja! Der Kern liegt in der Betrachtungsweise der Partnerschaft. Lassen wir uns für einen Moment darauf ein, Fehlfunktionen in der Partnerschaft als den eigentlichen Wert und den Sinn anzusehen. Betrachten wir diese vermeintlichen Fehler einmal als Spiegel und als Symbol für das Verhältnis, das wir zu uns selbst haben. Dann könnten wir erkennen, dass Fehlfunktionen in der Partnerschaft vielleicht auf Fehlfunktionen in uns selbst hindeuten. Wenn der Partner und die Beziehung zum Spiegel werden, dann erkennen wir uns selbst. Wir blicken sehr tief in unsere Seele und bekommen die Chance einer Heilung für verborgene Ängste und Sehnsüchte.
Wie Sie Schuldzuweisungen produktiv verwandeln können
Schuldzuweisungen werden immer in dieser Form ausgesprochen: Weil du so bist, geht es mir so schlecht. Und damit es mir besser geht, musst du dich ändern. Viel produktiver wäre dagegen die folgende Wahrnehmung: Dank, dass du so bist, wie du bist. Dadurch erkenne ich mich selbst und kann mich ändern. Du gibst mir die Chance, dass offene Wunden in meinem Inneren heilen können.
Auf diese Weise kann sich der Sinn einer Partnerschaft erfüllen. Sie kann innere Schmerzen lindern, verborgene Gefühle wecken, zum Wachstum beitragen und den Menschen in seiner Gesamtheit stärken. Genau in diesem Moment kann sich der Sinn einer Partnerschaft erfüllen. Wir können sie als Teil unsers eigenen Wachstumsprozesses begreifen, als Wachstumsschritt in der Entfaltung unseres Lebens.
Liebesbeziehungen sind vergleichbar mit dem Kreislauf der Natur. Wir erfreuen uns an der jungen Knospe des Baums, sehen sie gerne wachsen und sind traurig, wenn sie zu welken beginnt. Aber nur dann können an einem Baum auch Früchte wachsen.
Fazit zu dem Thema, die Partnerwahl in einer Liebesbeziehung:
Die Partnerwahl ist ein Zusammenspiel von bewussten und unbewussten Faktoren. Indem wir uns unserer unbewussten Prägungen bewusst werden und Verantwortung für unsere Entscheidungen übernehmen, können wir die Chance auf eine glückliche und erfüllte Beziehung erhöhen.
Titel des Artikels: Die Partnerwahl in einer Liebesbeziehung