Die verborgenen Triebkräfte der Sexualität enthüllt.
Die Sexualität des Menschen ist ein komplexes Phänomen, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. In diesem Blogbeitrag wollen wir uns mit den triebhaften Aspekten der Sexualität auseinandersetzen und die verborgenen Triebkräfte aufdecken, die unser sexuelles Verhalten steuern.
Der Lusttrieb als treibende Kraft
Die Annahme eines angeborenen Lusttriebs, der sich in sexueller Aktivität verwirklicht, erscheint sinnvoller als die Theorie des Fortpflanzungstriebs. Der clevere Schachzug der Natur besteht darin, Ejakulation und Penetration mit Lustempfinden zu verbinden, um die Fortpflanzung zu sichern. Der Lusttrieb legt den Menschen jedoch nicht auf eine bestimmte Art und Weise fest, wie er Lust erlebt. Sexualität ist nur eine, wenn auch die lustvollste, Möglichkeit, den Lusttrieb zu befriedigen.
Heterosexualität als sexuelle Option
Heterosexuelle Sexualität ist im Licht des Lusttriebs nicht "natürlich", sondern lediglich eine sexuelle Option. Dies wird in den sexuellen Gewohnheiten antiker Kulturen deutlich, wo Sexualität nicht geschlechtlich differenziert wurde.
Gesellschaftliche Kanalisierung des Begehrens
Es gibt keine "natürliche" Sexualität, die auf biologische Aufgaben beschränkt oder auf das Geschlechtsverhältnis zwischen Männern und Frauen abgestimmt ist. Es ist die Gesellschaft, die entscheidet, welche Wege dem Lusttrieb offenstehen und welche Möglichkeiten einem Tabu geopfert werden. Das Begehren selbst verfügt über keine feste Form und passt sich dem Wandel gesellschaftlicher Bedingungen an.
Individuelle Struktur des Begehrens
Die individuelle "Struktur des Begehrens" entsteht, wenn sich innerer Trieb und äußere Objekte zum ersten Mal verknüpfen, also in frühen Lebenserfahrungen. Ist sie einmal entstanden, folgt die Sexualität des Menschen im späteren Leben dieser Vorlage wie einem inneren Drehbuch. Was der Einzelne begehrt, seine sexuellen Wünsche und Leidenschaften, ist also in seiner Individualgeschichte festgelegt.
Schwierigkeit der sexuellen Dauerbeziehung
Die triebhaften Aspekte der Sexualität und die individuelle Struktur des Begehrens erklären die Schwierigkeit, Sexualität auf Dauer in der Partnerschaft zur Verfügung zu haben. Das Begehren gehört dem einzelnen Partner und nicht der gemeinsamen Beziehung. Wie gut die Begehrensstrukturen beider Partner auf Dauer zueinanderpassen, muss sich erst zeigen.
Masturbation als selbstbestimmte Sexualität
Die Tatsache, dass es einer christlich dominierten Kultur gelang, Sexualität zumindest vom Anspruch her der Ehe zuzuordnen, hat an diesen Abläufen nichts geändert. Heute weitet sich der Begehrensspielraum wieder aus und verlässt die engen Schranken der Paarbeziehung. Masturbation ist eine Möglichkeit selbstbestimmter, frei verfügbarer und autonomer Sexualität.
Leidenschaft als transpersonaler Aspekt
Leidenschaft als Phänomen geht über das rein körperliche Erleben hinaus und streift seelische Bereiche. Der Rausch der Leidenschaft ruft einen Rausch aufgrund sexueller Aktivität hervor. Der Körper schüttet "Glückshormone" aus, die Zeit löst sich auf und die Grenzen der Person ebenfalls. Leidenschaft ist legale Droge.
Grenzüberschreitung und Rückkehr zur Normalität
In der Leidenschaft überwindet der Mensch seine inneren Grenzen und verlässt seine Identität. Er sucht einen Zugang zur Welt jenseits des Ich, jenseits von Vernunft, Planung und Moral. Leidenschaft ist eine der letzten legalen Möglichkeiten der Grenzüberschreitung. Der leidenschaftliche Rausch ist zeitlich begrenzt, gefolgt von der Rückkehr zur Normalität.
Leidenschaftliche Liebe:
Leidenschaftliche Liebe ist eine Erscheinungsform der Liebe, die in der Dauerpartnerschaft vorkommen kann und ebenso außerhalb davon. Sie wird sich nicht an Vorgaben halten und in zugewiesenen Bahnen verlaufen, sondern sich ausschließlich vom Begehren leiten lassen.
Schlussfolgerung
Die Sexualität des Menschen ist ein komplexes Phänomen, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Triebhafte Aspekte, individuelle Strukturen des Begehrens, gesellschaftliche Normen und die Suche nach Leidenschaft spielen eine wichtige Rolle. Die Sexualität ist ein Ausdruck unserer Persönlichkeit und unserer Beziehung zur Welt. Sie ist ein Geschenk, das wir annehmen und genießen können, wenn wir sie verstehen und respektieren.